Oppenheim-Wetter
  Stadt Oppenheim
 

Stadt Oppenheim am Rhein   

Ansicht von Norden  2007


 
 Joannes Janssonius ca. 1682
 
 

Zur Geschichte

Bei Bauarbeiten in den 1950er Jahren auf dem Gelände der 1837 abgerissenen Sebastianskirche stieß man auf Mauerreste, Ziegelsteine als Bodenbelag, ein Wasserbecken und einen gemauerten Kanal. Diese Funde weisen darauf hin, dass an dieser Stelle römische Bauten gestanden haben. In den Nachbarorten Dienheim und Nierstein wurden lediglich Grabstellen entdeckt, die nach römischer Sitte nur außerhalb von Siedlungen angelegt wurden. Landeskonservator Gerd Rupprecht lokalisiert an dieser Stelle das Römische Militärlager Buconica.[2] 

Durch den zunehmende Druck der wandernden germanischen Stämme und die innere Schwäche des Römischen Reiches führten Mitte des 5. Jahrhunderts zum Zusammenbruch der römischen Verwaltung. Nachdem die Römer das Land verlassen hatten, strömten allmählich verschiedene germanische Volksstämme in das frei gewordene Land ein. Schließlich setzten sich die Franken als bestimmende Kraft durch. Die fränkischen Könige wurden damit Erben des umfangreichen römischen Staatsbesitzes. Sie fassten den hiesigen Raum zu einem einheitlichen politischen Gebilde zusammen und ermöglichten dadurch die Bildung ländlicher Siedlungen.


Vielleicht auf einer römischen Siedlung gründend, entstand Oppenheim zu Beginn des 6. Jahrhunderts. Man nimmt an, dass dies auf Initiative eines fränkischen Edlen namens Obbo geschah, der sich mit seinen Leuten an dieser Stelle niederließ. Das Heim dieses Obbo sowie die anderen Häuser des weilers wurden Obbenheim genannt. Viele der damals gegründeten Siedlungen führten die Endung -heim in ihrem Siedlungsnamen.

Im Jahr 774 vermachte Karl der Große das königliche Hofgut dem gerade zum Reichskloster aufgestiegenen Kloster Lorsch. Dieser Besitzwechsel des Königsgutes wirkte sich für das Dorf günstig aus, obwohl der Ort selbst nicht zur Schenkungsmasse gehörte. Abt Thiodroch (864-876) ließ 865 die alte Kirche beim Königshof von Grund auf neu bauen und weihte sie jetzt dem hl. Sebastian.

Aufgrund der Rodungen war die Gemarkung im 9. Jahrhundert immer weiter angewachsen. Dank der zusätzlichen Ackerflächen, Wiesen und Weinberge, ließen sich immer mehr Menschen ernähren. Die steigende Einwohnerzahl trug zum wirtschaftlichen Aufschwung Oppenheims bei. Abt Poppo erwirkte 1008 von König Heinrich II. die Erlaubnis, einen Wochenmarkt

Marktrechte abzuhalten und Zoll zu erheben. In dem königlichen Marktprivileg wird Oppenheim als in der Grafschaft des Gaugrafen Zeizolf gelegen bezeichnet.

Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage, an der Kreuzung der Straßen Basel - Köln - Niederlande und Paris - Metz - Prag bzw. Thüringen war Oppenheim im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts bevorzugter Aufenthaltsort der Könige. Zwischen 1073 und 1076 sind mehrere Aufenthalte des Herrschers bezeugt.

Im Oktober 1076 erlangte Oppenheim besondere Bedeutung im Investiturstreit. Auf dem Reichstag von Tribur und Oppenheim forderten die Fürsten König Heinrich IV. auf, sich vom päpstlichen Bann zu lösen. Dies war der Auslöser für den Gang nach Canossa. Nachdem Oppenheim 1147 an das Reich zurückgegeben wurde, wird es zur Zeit des Stauferkaisers Friedrich II. 1225 Freie Reichsstadt. Die Stadt ist zu dieser Zeit wegen ihrer Reichsburg und den dort ansässigen Burgmannen bedeutsam.

Da die Stadt eingezwängt zwischen Rhein und den (Wein-) Bergen lag, war es schwer, die Stadt zu vergrößern, ohne dass sie ihrer militärisch günstigen Lage verlustig gegangen wäre. Andererseits benötigte der aufblühende Handel neuen Lagerraum.
So legten die Handelsleute Keller unter ihren Gebäuden an. Sie dienten zur Lagerung von Lebensmitteln aller Art, da sich die Eigenschaften des Oppenheimer Erdreiches günstig auf die Haltbarkeit der Lebensmittel auswirkte. So entstand die Stadt unter der Stadt.Wer sich in ihren Untergrund traut, lernt ein kompliziertes Systems aus 600 Keller- und Ganganlagen kennen, das sich in teilweise sechs Etagen unter der Stadt befindet. 80 Kilometer Gänge schlängeln sich dort unten – und brechen ab und zu ein.
Vor allem Bier (Oppenheim verfügte über das Braurecht) konnte in den
konstant 8 – 9°C kühlen Kellern lange lagern.
Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt an Kurmainz verpfändet, ab 1398 gehörte sie zum Territorium der Kurpfalz. Im Jahre 1621 berichtet die Oppenheimer Stadtchronik von einem Meteoriteneinschlag am Stadtrand, der einen Großbrand auslöste, bei dem das Oppenheimer Rathaus beinahe vollständig zerstört wurde. Auch das Archiv des kurfürstlichen Oberamts ging im Feuer verloren und so wurde es nach Mainz verlegt. Am 14. September 1620 wurde Oppenheim durch spanische Truppen im Böhmisch-Pfälzischen Krieg erobert. Im Dezember 1631 überquerte König Gustav II. Adolf (Schweden) mit seinem Heer bei Oppenheim den Rhein und eroberte die Stadt. An diesen Rheinübergang erinnert die Schwedensäule bei dem rechtsrheinischen Erfelden im heutigen Bundesland Hessen.

 

Oppenheim wurde dann 1688 durch französische Truppen im Zuge des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688–1697) erobert. Am 31. Mai 1689 zerstörten die französischen Truppen unter General Ezéchiel de Mélac die Burg Landskrone und die Stadt. Bis 1797 blieb Oppenheim kurpfälzischer Besitz. Nach der Zugehörigkeit zu Frankreich kam Oppenheim 1816 zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Sie blieb bis 1945 hessisch.



Die Altstadt von Oppenheim ist schon von weitem an der oben am Berg stehenden Katharinenkirche zu erkennen.



Die Burgruine



Der Untergrund


 
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